2020

Schon im Herbst 2019 deutete sich an, dass die Nachfrage nach Bio-Schweinefleisch weiter steigt, ohne dass es im gleichen Zeitraum zu nennenswerten Bestandsaufstockungen kam. Nur noch einzelne Betriebe sind in der Umstellung, die Nachfrage nach Umstellungsberatung ist vielleicht auch wegen der guten Preise für konventionelle Schweine überschaubar.

Viele Handelsketten haben im vergangenen Jahr die Zahl ihrer Bio-Produkte erhöht. Erstmals seit mehreren Jahren gibt es auch wieder einen Umsatzzuwachs im Naturkostfachhandel. Insgesamt wuchs der Biomarkt 2019 in Deutschland um rund zehn Prozent. Entsprechend wächst auch die Nachfrage nach Bio-Schweinefleisch, da immer mehr Ketten auch Edelstücke in ihr Sortiment aufnehmen. Das breiteste Angebot aller Discounter hat dabei Netto. Mittlerweile gibt es „Bio-Schweine-Gulasch“, „Bio-Schweine-Minutensteaks“ und „Bio-Schweine-Schinkenschnitzel“.

Bemerkenswert ist, dass nicht nur die Nachfrage nach Verbands-Schweinen, sondern auch nach Bio-Schweinen steigt, deren Erzeugung nur nach EU-Bio-Verordnung erfolgt. Ein Unternehmen berichtete Anfang des Jahres, dass es vor allem Bio-Schweine aus Deutschland suche, weil der Handel dies wünsche. Dabei solle möglichst nicht nur das Mastschwein, sondern auch das Ferkel aus Deutschland stammen.

Auch bei der Biofach im Februar in Nürnberg herrschte eine positive Stimmung vor. Verarbeiter und Vermarkter bringen neue Produkte auf den Markt und legen dabei auch zunehmend Wert auf wenig Verpackung, die optimalerweise auch noch recycelbar ist.

Das Aktionsbündnis Bioschweinehalter Deutschland (ABD) setzt sich weiter dafür ein, dass die Landwirte als Basis der Wertschöpfungskette an der positiven Entwicklung beteiligt sind. Einzelne Unternehmen hatten im Herbst 2018 ihre Preise gesenkt und sind trotz einer zwischenzeitlichen Preiserhöhung noch nicht wieder bei den alten Notierungen. Diese Unternehmen werden vom ABD gezielt angesprochen, warum sie unterdurchschnittliche Preise zahlen.

 

 

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