2014

Seit Anfang des Jahres dürfen Bio-Schweine nur noch als solche verkauft werden, wenn ihnen ein Auslauf nach draußen gewährt wird. Bestehende Ausnahmegenehmigungen wurden nicht verlängert. Einige Betriebe scheiden daher aus dem Bio-Schweine-Markt aus. Allein ein Futtermittelunternehmen soll so den Absatz von umgerechnet 4.000 Mastplätzen verloren haben. Angebot und Nachfrage sollten also ins Lot kommen.
Als Folge zum Teil gesunkener Einkaufspreise senkt der konventionelle Lebensmitteleinzelhandel teilweise seine Preise. ALDI Süd beispielsweise bietet sein Aufschnittsortiment im Schnitt 5 bis 10 Prozent günstiger an.

Auf der Biofach in Nürnberg Mitte Februar wurde erneut deutlich, dass der Erfolg der Vermarkter im beträchtlichen Umfang von ihren Handelswegen abhängig ist. Der Natur-kosthandel wächst weiter, ist aber zur Abnahme größerer Mengen nur bedingt fähig. Der Trend zu veganer und vegetarischer Ernährung erschwert den Verkauf von Bio-fleisch. Den besonderen Wert von Bio(Schweine)fleisch gilt es herauszustellen.

Die Anfang des Jahres gesunkenen Erzeugerpreise für konventionelles Schweinefleisch führen im Frühjahr auch zu niedrigeren Verbraucherpreisen. Der Abstand zu Bio-Produkten wächst somit und kann deren erfolgreichen Verkauf erschweren, wenn der Kunde den direkten Vergleich hat.

Im Frühjahr drehte sich endlich die Marktsituation für Bio-Schweine. Aktionen des Han-dels, zeitweise verringerte Viehbestände und bessere Absatzmöglichkeiten ins Ausland erhöhten die Nachfrage nach Bio-Schweinen. Im Juni hoben mehrere Unternehmen ihre Preise um 5 bis 10 Cent je kg Schlachtgewicht an. Weitere Preiserhöhungen sind in Aus-sicht gestellt. Die verstärkte Nachfrage bei begrenztem Angebot veranlasst Verarbeiter und Vermarkter sich die knappe Ware zu sichern. Ein Unternehmen bietet seinen Liefe-ranten daher beispielsweise fünfjährige Lieferverträge an.

Auch im Sommer setzte sich die freundliche Entwicklung am Bio-Schweinemarkt fort. Gegenüber dem Jahresanfang sind die Erzeugerpreise für nach Maske bezahlte Bio-Schweine um 5 bis 10 und für pauschal bezahlte Bio-Schweine sogar um 15 bis 20 Cent gestiegen. Allerdings wurde im Juli 2014 im Vergleich zum Vorjahresmonat auch deut-lich weniger Bio-Schweine geschlachtet. Demzufolge ist die beobachtete Marktentspan-nung offensichtlich vor allem das Resultat eines geringeren Bio-Schweine-Angebots.

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